Alle Emissionsmessungen erfolgten während des laufenden Betriebes. Es wurden gesetzlich zugelassene Prüfinstitute beauftragt und eigene Messeinrichtungen genutzt: 2022 gab es am 20. und 30. September zwei leichte Überschreitungen des Tagesmittelwertes für Gesamtkohlenstoff. Darüber hinaus gab es 13 Überschreitungen des Halbstundenmittelwertes für Gesamtkohlenstoff. Bei den Überschreitungen handelte es sich um Einzelereignisse, die auf die Bemühung zurückzuführen waren, möglichst viel Brennstoff für den Winter herzustellen. Die 30. BImSchV lässt Überschreitungen von maximal 96 Stunden pro Jahr zu.
Die neue Sieb- und Zerkleinerungstechnik sowie die seit 2021 nicht mehr kontinuierlich betriebene biologische Trocknung sorgen dafür, dass kein Staubgehalt mehr in der Abluft nachweisbar ist. Somit wird die Selbstverpflichtung von 7 Milligramm pro Kubikmeter Abluft mehr als deutlich eingehalten.
Mit einem Jahresmittelwert von 2,0 Gramm Lachgas pro verarbeiteter Tonne Abfall unterschritt die MBA Neumünster den gesetzlich festgelegten Lachgaswert von 100 Gramm pro Gewichtstonne Abfall ebenfalls sehr deutlich.
Im Bereich der Kohlenstoffverbindungen kam die Anlage auf einen rollierenden Jahresmittelwert von 7,4 Milligramm pro Kubikmeter Abluft. Damit blieb sie weit unter der strengen Selbstverpflichtung von 15 Milligramm pro Kubikmeter Abluft. Allerdings kam es im zurückliegenden Jahr Jahr aufgrund des Alters der Anlage und aufgrund eines Stromausfalls im Bereich Wittorf zu fünf Ausfällen des Emissionsauswertungsrechners, die dazu führten, dass keine Tagesmittelwerte berechnet werden konnten. Die Probleme konnten in allen Fällen zeitnah behoben werden. Weder vor dem jeweiligen Ausfall noch danach wurden erhöhte Werte festgestellt, so dass diese Ereignisse keine negativen Auswirkungen hatten.
Die am MBA-Abluft-Schornstein gemessenen Geruchsemissionen lagen ebenfalls unterhalb des gesetzlichen Grenzwertes. Die entnommenen Proben wiesen eine durchschnittliche Geruchstoff–Konzentration von 100 Geruchs-Einheiten (GE) pro Kubikmeter Abluft auf. Die kalkulierte Messungenauigkeit wurde bereits aufgeschlagen - zulässig sind 500 GE.